Bau der K80 und des Lärmschutzzaunes


Kreisstraße K80

In den Jahren 1976 bis Anfang 1980 wurde der letzte Bauabschnitt der Einfamilienhaussiedlung am Stadtrand von Glinde einschließlich der Anwohnerstraßen fertig gestellt.


1976 stellte das Landesamt für Straßenbau und Straßenverkehr Schleswig-Holstein den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau des Tangentenringes Reinbek-Barsbüttel auf. Er betraf die Teilstrecke der Kreisstraße 26 bis zur Kreisstraße 29 als Verlängerung der Kreisstraße 80 in Richtung Norden. Mit dem Bau dieses Straßenabschnittes wurde Anfang der 1980er Jahre begonnen. Er wurde Anfang Dezember 1981 dem Verkehr übergeben.


Lärmschutzzaun

Seitens der zuständigen Behörde war - anders als ursprünglich vorgesehen – kein Grunderwerb mehr für den Bau des Lärmschutzwalles vorgesehen. Deshalb wurde anschließend kein Wall aufgeschüttet, sondern stattdessen zwischen der Brücke „Bummerei“ und der Brücke „Oher Weg“ ein Lärmschutzzaun als aktiver Lärmschutz gegen den von der K80 ausgehenden Verkehrslärm errichtet. Das hatte für die Anwohner einerseits einen Vorteil: Sie mussten nicht Teile ihrer Grundstücke für den bisher vorgesehenen Lärmschutzwall hergeben. Andererseits waren sie skeptisch, ob der Lärmschutzzaun in der gewählten Ausführung zuverlässig seine Aufgabe erfüllen würde. Die betroffenen Familien, die durch diesen Lärmschutz zukünftig vor Verkehrslärm geschützt werden sollten, wurden jedenfalls in die Planung nicht einbezogen.

 

Der Lärmschutz musste Höhenunterschiede von mehreren Metern im Gelände berücksichtigen. Wir bezweifeln, dass diese Anforderung damals erfüllt wurde und die Höhe des Zaunes entsprechend berechnet wurde. Im unteren südlichen Bereich nahe der Bummerei-Brücke liegt der Zaun auf einer Höhe mit dem Straßengelände. Dort ist er ca. 3-4 m hoch. Dann steigt das Gelände in Richtung Norden zur Oher-Weg-Brücke bis auf eine Höhe von ca. 6-7 m über dem Straßenniveau der K80 an.  Der Zaun dort besteht aus unterschiedlich hohen Elementen bis ca. 2 m Höhe. Teilweise jedoch sind die Zaunelemente weniger als 1 m hoch, so dass der Verkehr auf der K80 direkt von den Grundstücken aus einsehbar ist. Das Wohngebiet in der Stübenkoppel liegt einige Meter höher als das obere Ende des Zauns im Süden. Das bedeutet, das auch aus diesem Grunde kein wirksamer Lärmschutz gegeben sein kann.

 

Der Lärmschutzzaun besteht aus einer innenliegenden Astbestplatte von nur ca. 1 cm, die beidseitig mit Holzlamellen verkleidet ist. Der Zaun ähnelt mehr einem handelsüblichen Sichtschutzzaun aus dem Baumarkt als einer Lärmschutzwand. Heute, nach gut 30 Jahren Nutzungsdauer, ist der Zaun bedingt durch z. B. Witterungseinflüsse an vielen Stellen marode. Teilweise fallen die Holzlamellen ab, einige Zaunfelder fehlten von 2011 bis 2013 sogar ganz. Auf der den Grundstücken zugewandten Seite des Zauns wurde zudem nur einmal in dieser Zeit - das ist jetzt auch schon viele Jahrzehnte her -  der Zustand des Zauns von städtischen Mitarbeitern geprüft.




Was sind die Gründe für die starke  Lärmbelastung trotz Lärmschutzzaun?

Der Zaun wurde ca. 1982/1983 fertig gestellt. Das damalige Verkehrsaufkommen bzw. die Berechnungen zur Lärmbelastung kennen wir noch nicht. Doch unsere eigenen Beobachtungen und Eindrücke sagen uns, dass es in all den Jahren deutlich lauter geworden ist. Durch das in den vergangenen Jahren gestiegene Verkehrsaufkommen genügt die Zaunanlage keinesfalls den Ansprüchen an einen zeitgemäßen und ausreichenden Lärmschutz. 

 

Einige Gründe dafür sehen wir in der Anbindung der K80 bei Barsbüttel an die A1 sowie darin, dass allein seit Anfang 2000 das Industriegebiet Reinbek-Glinde sowie Gewerbegebiete in Glinde und Barsbüttel deutlich vergrößert bzw. neue Gebiete geschaffen wurden. Zusätzlich ist die Zahl der Einwohner in Glinde seit 1970 durch die Schaffung neuer Baugebiete (darunter auch das Wohngebiet an der K80) deutlich gestiegen. Diese Veränderungen ziehen stark erhöhten Ziel- und Quellverkehr nach sich und damit Lärmbelastungen. Auch das aufgrund von Gewerbe- oder Einzelhandelsansiedlungen gestiegene Verkehrsaufkommen auf der Sachsenwaldstraße K26 ist mit verantwortlich für die unerträglichen Lärmbelastungen.

 

Einen Überblick zu den neuen Ansiedlungen und Veränderung der Einwohnerzahl in Glinde geben wir hier: 


Gewerbegebiete in Reinbek, Glinde und Barsbüttel:

Direkt an der K80/Ecke Gutenbergstraße:

Federal Mogul, McDonalds, Aldi, HEM-Tankstelle, Auto-Waschstraße, Kasino

 

Dicht dabei in der Gutenbergstraße:

Famila, Siemes-Schuhcenter, Takko, Budni

 

Weitere Gebiete:

Wilhelm-Bergner-Straße bei Obi, Biedenkamp, Senefelder Ring, Gewerbepark Alte Wache, Sachsenwaldstraße K26, ab 2012 Erweiterung des Gewerbegebietes Wilhelm-Bergner-Straße,

 

Barsbüttel:

z. B. Hoeffner, BMW, Bauhaus usw. mit Anbindung an die A1

in Planung: Erweiterung des Gewerbegebietes entlang der A1 zwischen Autobahnkreuz Ost und Stapelfeld um rund 1.000 ha


Verdoppelung der Einwohnerzahl in Glinde:

31.12.1970 -   9.315 Einwohner

31.12.1975 - 10.993 Einwohner

31.12.1980 - 14.358 Einwohner

31.12.1985 - 14.359 Einwohner

31.12.1990 - 15.294 Einwohner

31.12.1995 - 15.970 Einwohner

31.12.2000 - 16.054 Einwohner

31.12.2005 - 16.037 Einwohner

31.12.2010 - 16.718 Einwohner

31.12.2011 - 17.297 Einwohner

Quelle: Statistikamt Nord, Kiel

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Anfang 2013 war die Bevölkerung in Glinde bereits auf 18.000 Einwohner (mit Hauptwohnsitz) angewachsen.

31.12.2013 - 18.155 Einwohner

31.12.2014 - 18.205 Einwohner

31.12.2015 - 18.416 Einwohner

31.12.2016 - 18.596 Einwohner

31.12.2017 - 18.651 Einwohner

31.12.2018 - 18.737 Einwohner

31.12.2019 - 18.752 Einwohner

31.12.2020 - 18.380 Einwohner

31.12.2021 - 18.679 Einwohner

31.12.2022 - 18.835 Einwohner

Quelle: Stadt Glinde